Vordenken mit Helmi, Big Data und Gamification
Ein Gespräch mit Christoph Feymann, Leiter Kommunikation KFV
Zu Gast bei Alexandra Nagy und Barbara Aigner in der neuesten Episode des Podcasts
„Sound of Customers“ ist Christoph Feymann. Als Leiter der Kommunikation beim KFV
(Kuratorium für Verkehrssicherheit) erzählt er über Projekte der Präventionsarbeit in der öffentlichen Wahrnehmung.
Wie etwas messen, das am besten gar nicht stattfindet?
Der Podcast befasst sich mit den Herausforderungen, die es mit sich bringt, die österreichische Bevölkerung mit ihren unterschiedlichen Altersstrukturen zu erreichen. Das KFV verkauft per se nichts. Der Erfolg ihrer Maßnahmen ist zudem schwer messbar – denn wie etwas messen, dass sie eigentlich verhindern möchten und der Erfolg darin liegt, es gar nicht stattfinden zu lassen?
Christoph Feymann und sein Team haben jedoch einen großen Anteil daran, Unfälle im Verkehr zu verhindern, über Betrugsfälle im Internet aufzuklären oder Radfahren sicherer zu machen. Sie setzen sich u.a. für Maßnahmen ein, um exzessive Auto-Raserei zu verhindern. Bei all diesen Initiativen vertreten sie keine bestimmte Lobby, sondern die Interessen unschuldiger Unfallopfer.
Vordenken verhindert Unfälle
Ein wichtiges Thema in der Episode ist die Frage, wie man ältere Menschen erreichen kann,
um sie auf Unfallgefahren in ihren Wohnungen hinzuweisen. Gerade Senioren sind besonders vulnerable Zielgruppen und von hohen Unfallzahlen betroffen. Durch Multiplikatoren wie Kinder und Enkelkinder versucht das Team, Angebote zur Prävention von Stürzen in den eigenen vier Wänden zu vermitteln. „Vordenken“ heißt hier die Devise.
Eine weitere interessante Diskussion dreht sich um das Thema Verkehrserziehung bei Kindern. Christoph Feymann betont, wie wichtig es ist, Kinder frühzeitig in grundlegende Verkehrssituationen einzuweisen, um sie zu kompetenten Verkehrsteilnehmern zu machen und den Spaßfaktor dabei nicht zu vernachlässigen. Dabei spielt die ikonische Markenfigur „Helmi“ eine wichtige Rolle.
Customer Experience in der Präventionsarbeit
Wenn Christoph über die vielfältigen Projekte erzählt, wird sofort klar, dass er und sein Team Customer Experience sehr stark leben. Sie haben durch zahlreiche Maßnahmen gelernt, wie wichtig neben einer rationalen Ansprache, auch emotionale Komponenten sind. Menschen zu bewegen, ihr Verhalten zu ändern bzw. zu überdenken, lässt sich nicht auf rationaler Ebene allein bewältigen. Obwohl das KFV mit einer eigenen Forschungsabteilung viele
rationale Daten „produziert“, bleiben sie in ihrer Zielgruppenansprache dennoch sehr menschlich.
Emotionale Aspekte wie Humor, Kreativität und Überraschungseffekte sind für Christoph wichtige Stilmittel, um Veränderungen herbeizuführen. Daher verwundert es auch nicht, dass das KFV mit Big Data Fakten sammelt und aufbereitet und mit z.B. Gamification und sehr viel Kreativität in unserer Bevölkerung immer mehr zum Vordenken anregt. Ihr eigener Podcast „Sicher ist sicher. Der Vordenker:innen Podcast“ ist ein weiterer Puzzlestein der
vielfältigen Customer Experience Maßnahmen.
Key-Facts aus dem Gespräch mit Christoph Feymann
Um Veränderungen im Zielgruppenverhalten zu bewirken, ist sowohl die rationale als
auch die emotionale Seite wichtig.
Die rationale Seite umfasst Fakten und Zahlen, alleine jedoch kann sie kein Verhalten
beeinflussen.
Die emotionale Seite, wie Humor, Kreativität oder Überraschungseffekte, ist
notwendig, um Veränderungen bei Menschen hervorzurufen.
Gesetzesentwürfe und erhobene Zeigefinger alleine sind nicht ausreichend.
Das Hervorrufen von Emotionen, Einsicht und Denkanstöße spielt eine zentrale
Rolle.
Die Kommunikation sollte mit einem Augenzwinkern und Humor die Aufmerksamkeit
der Menschen erregen und sie zum Nachdenken bringen – bzw. zum Vordenken
Statistiken und Fakten allein sind nicht zielführend, sondern es geht darum, in
bestimmten Situationen die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen. Der
Kontext, in dem die Botschaften empfangen werden, ist erfolgsentscheidend
Die Customer Experience sollte möglichst authentisch sein, um Vertrauen zu
schaffen.
Die Episode bietet viele authentische Einblicke in die Welt der Präventionsarbeit. Wir alle können für die eigene Kundenorientierung daraus viel mitnehmen. Etwa, warum Digitalisierung nicht in allen Bereichen das beste Mittel zur Wahl ist oder warum Fakten notwendig sind, aber niemanden hinter dem Ofen hervorholen.
Achja, wir singen auch gemeinsam und was am wichtigsten ist: die Episode wird uns allen helfen, noch mehr
vorzudenken und uns sicherer zu machen!