Klemens Neubauer [00:00:05]:
Was nicht sein darf bei Anlagen, die dann über 20 Jahre in Betrieb sind, dass man hier dann auf die Schnelle irgendwas macht, was einem dann vielleicht ein paar Jahre später auf den Kopf fällt.

Alexandra Nagy [00:00:18]:
In dieser Episode von Sound of Customers geht es der Sonne entgegen. Wir tauchen tief in das Thema Kundenorientierung im B2B und im Projektgeschäft ein und unserem heutigen Gast fällt dabei ganz sicher nichts auf den Kopf. Er macht das Geschäft mit der Sonne höchst innovativ und sehr digital.

Klemens Neubauer [00:00:46]:
Der Projektentwickler braucht das Handy anstecken, die Drohne auspacken, hinstellen, auf den Startknopf drücken und die Drohne fliegt automatisch das Dach in einem Raster ab, so dass man dann ein dreidimensionales Bild hat, das in unserem Ingenieur-Team dann erarbeitet wird.

Alexandra Nagy [00:01:04]:
Neben den Drohnen in der Luft sprechen wir aber auch über das Zirpen der Grillen am Boden und natürlich ganz viel über das Thema Kundenorientierung.

Barbara Aigner [00:01:16]:
Herzlich willkommen bei Sound of Customers.

Alexandra Nagy [00:01:19]:
Wie hört sich Customer Experience an? Wie kann dein Unternehmen noch besser gehört werden? Hol dir Inspirationen und Tipps.

Barbara Aigner [00:01:27]:
In jeder Folge bringen unsere Gäste ihren ganz besonderen Sound mit und erzählen uns, wie sie ihr Unternehmen für Kundinnen und Kunden so richtig zum Klingen bringen.

Alexandra Nagy [00:01:36]:
Schön, dass du reinhörst bei unserem Podcast von Kunde21. Wir sind Alexandra

Barbara Aigner [00:01:42]:
und Barbara. Die Kraft der Sonne lassen wir heute in diesem Podcast strahlen. Willkommen zu einer neuen Folge von Sound of Customers. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der RWA Solar Solutions, herzlich willkommen Klemens Neubauer. Klemens, schön, dass du da bist. Wir freuen uns sehr.

Klemens Neubauer [00:02:03]:
Ja, schönen guten Tag. Freue mich auch.

Alexandra Nagy [00:02:06]:
Heute hast du uns die Sonne aber nicht mitgebracht, muss ich feststellen. Aber alles liegt wahrscheinlich auch nicht in eurer Macht, oder?

Klemens Neubauer [00:02:13]:
Na ja, grundsätzlich vertrauen wir darauf, dass die Sonne auch jetzt scheint, aber die Wolken machen uns ein Schnippchen durch die Rechnung, sagen wir mal so. Aber es ist im Grunde bei der Auslegung von Photovoltaikanlagen sehr berücksichtigt, dass diese Jahreszeit nicht die produktivste ist und für ein gesamtes erneuerbares Energiesystem braucht es natürlich auch andere Energieträger, aber die Photovoltaik ist eine der tragenden Säulen für die Zukunft.

Barbara Aigner [00:02:45]:
Nach einer kurzen Unterbrechung geht es gleich weiter. Bleibt dran!

Alexandra Nagy [00:02:49]:
Kundenzentrierte Unternehmen sind nachweislich profitabler, haben stabilere Kundenbeziehungen und engagiertere Mitarbeitende. Genau darüber Mit anderen

Barbara Aigner [00:03:00]:
Führungskräften zu sprechen und sich gegenseitig zu inspirieren, hilft euch, neue Wege zu den eigenen Kunden zu finden.

Alexandra Nagy [00:03:08]:
Daher bringen wir auf unserer Veranstaltung der Stage für Customer-Centric Leaders Am 6. Juni 2024 viele Führungskräfte zusammen. Und was wirklich spitze ist, mit dem Vorteilscode

Barbara Aigner [00:03:24]:
sound24 erhaltet ihr 30% Rabatt auf den regulären Teilnehmerpreis. Sendet dafür eine Mail an office at kunde21.com

Alexandra Nagy [00:03:39]:
Wir können uns vorstellen, da sind Zeiten wie diesen und damit meinen wir jetzt, die Zeitungen, die Medien sind voll zum Thema Klima, Klimawandel und erneuerbare Energieformen und so weiter, dass ihr da viel zu tun habt.

Klemens Neubauer [00:03:55]:
Ja, das ist richtig. Also unsere Auftragsbücher sind wirklich voll gefüllt. Wir haben eine Pipeline, die über die nächsten Jahre hinausreicht. Natürlich freuen wir uns immer über neue Aufträge, weil wir sind ja auch grundsätzlich nach wie vor im Wachstum. Wir als Tiel haben uns die letzten fünf Jahre von wirklich von sagen wir mal von Null in ein schlagkräftiges Team gewandelt und freuen uns jetzt auch wirklich die größten Anlagen in Österreich umsetzen zu dürfen für größere Kunden wie jetzt auch einige Energieversorger oder Infrastrukturbetreiber nehmen natürlich unser Kernsegment in der Landwirtschaft.

Barbara Aigner [00:04:42]:
Jetzt könnte man ja sagen, Photovoltaikanlagen und das Geschäft damit, das ist, auch wenn man bei der Landwirtschaft jetzt antrug, eine gmade Wiesn. Also die verkaufen sich wie die warmen Semmeln, ohne dies von selbst. Aus welchem Grund müsste es überhaupt kundenorientiert sein?

Klemens Neubauer [00:04:58]:
Naja, die Zeiten sind immer anders und ich muss sagen, seitdem wir das Geschäft hier in der RWA aufgebaut und begonnen haben, war es sehr viel Wandel. Wir haben grundsätzlich das Ziel verfolgt, im RWA-Verbund, im Konzern, alle Flächen zu nutzen, die sinnvoll sind. Einfach einmal hier zu sagen, okay, aber Sprung müssen wir dort und da sowieso kaufen, wollen wir nicht, besser selber produzieren und hier auch einen Erlös davon selber nutzen. Daraus haben sich aber diverseste Geschäftsmodelle ergeben, die wir im gesamten Sektor, sagen wir es wie es ist, ja zu Beginn auch einmal erproben haben können. Also eine gute Möglichkeit hier im eigenen Haus einmal etwas zu tun und dann tatsächlich auf externe Kunden, auf Trickkunden zuzugehen. Ja, wir freuen uns, dass das Geschäft derzeit wirklich gut funktioniert und dass wir uns aus dem Tugend heraus einfach diversifizieren haben können, Weil wir verfolgen sowohl das Interesse, jetzt eigene Anlagen weiter zu entwickeln und zu bauen, aber sagen genauso, wenn ein Kunde eine Anlage von uns will, dann machen wir das genauso gerne. Ja, einmal ist dieses Geschäftsmodell besser und einmal das andere. Ich habe einmal gehört und das hat mir sehr zu Herzen genommen, in einem bestehenden Geschäft im Grunde braucht man keinen Boyd.

Klemens Neubauer [00:06:25]:
Man soll sich auf die Kunden konzentrieren, die man hat und hier einfach die Beziehungen pflegen und die Geschäftsmodelle so entwickeln, dass man die nutzen kann. Im Aufbau eines Geschäftsfeldes geht das natürlich so nicht, aber nichtsdestotrotz ich halte sehr viel von diesem Ansatz und darum ist es sehr wichtig, unsere Kunden als Partner zu sehen, mit den Kunden Lösungen zu entwickeln und ihn bestmöglich servicieren, seine Anforderungen hier mit einfließen lassen.

Alexandra Nagy [00:06:55]:
Klemens, kannst du vielleicht unseren Hörer und Hörerinnen noch erläutern, wer sind denn überhaupt eure Kunden?

Klemens Neubauer [00:07:05]:
Es sind namhafte Kunden, die man kennt aus der Bauwirtschaft, aus der Lebensmittelproduktion, aus der Landwirtschaft, aus, ja sonst wird da klassisch, Energieversorger und Infrastrukturbetreiber. Und hier gibt es in jedem Land die Landesenergieversorgung, die großes Interesse daran haben, hier erneuerbare Energieanlagen zu betreiben. Die bauen aber nicht selber. Also wir sind dann der, der für sie dann die Projekte konzipieren kann und dann auch errichten kann.

Alexandra Nagy [00:07:40]:
Jetzt hast du schon gesagt, bestehende Kunden halten. Spannend. Ihr habt dann eure eigenen Ideen einmal bei euch selbst verprobt. Das ist ja auch ein sehr agiler Ansatz, ein sehr innovativer Ansatz, bevor ihr aus diesen Learnings heraus dann Angebote für Kunden, also für externe Kunden auch entwickelt hat. Was waren denn da so Learnings? Kannst du da was mit uns teilen? Was habt ihr gelernt aus der eigenen Erfahrung, wo ihr euch gedacht habt, das könnte auch für Kunden, für externe Kunden interessant sein?

Klemens Neubauer [00:08:19]:
Ja, gerne. Das Thema ist vielschichtig. Ich fange einmal an mit dem Augenscheinlichen, also der Hardware an und für sich. Eine PV-Anlage muss ja auf einer Dachfläche oder eben auf einer Freifläche so positioniert werden, dass sie bestmöglich Strom erzeugen kann, aber auch möglichst wirtschaftlich umgesetzt werden kann. Es gibt grundsätzlich für jedes Dach eine Lösung, nur gibt es doch viele Dächer, wo einfach der Aufwand so hoch wäre, etwas umzusetzen, beziehungsweise es einfach unterschiedliche Lösungen auch gibt. Wir haben zum Beispiel ein Dach gemacht, wo wir mehr Leistung drauf gebracht hätten, Nur wir haben die Paneele dann anders verteilt mit Abständen dazwischen, einfach die Statik des Daches zwischen den Fetten bestmöglich nutzen zu können. Bei den Freiflächen ist mittlerweile sehr stark das Thema der Orientierung der Module. Bis vor einigen Jahren waren die PV-Anlagen alle nach Schönau ausgerichtet, weil sie den bestmöglichen Jahresertrag erzielen.

Klemens Neubauer [00:09:30]:
Mittlerweile ist das nicht mehr entscheidend, wie viel ich in Summe produziere, sondern wann ich produziere. Zukünftig geht es hier auch ohnehin stark in Richtung Speicherung. Hier sind wir sehr knapp an der Rentabilitätsgrenze, wo man sagt, der zahlt sich das schon aus so intensiv in die Speicher zu investieren. Was wir tun ist, wir bereiten uns sehr stark darauf vor, entwickelnde Geschäftsmodelle, Planungstools, wie man die bestmöglich dann auch betreiben kann.

Barbara Aigner [00:10:06]:
Viel Kreativität auch am Dach und bevor wir dann noch mal ein bisschen tiefer reingehen, Alexandra, sind wir jetzt doch beide schon neugierig auf den Sound, den du Clemens auch mitgebracht hast. Und vielleicht ist bei dem ein oder anderen Hörer, bei der ein oder anderen Hörerin schon so das Überlegen, was könnte das jetzt sein, weil die Sonne gibt ja prinzipiell keinen Ton von sich. Aber hören wir mal rein, welchen Sound du mitgebracht hast. Okay, jetzt ist natürlich so die Frage, was man da gehört hat.

Alexandra Nagy [00:10:43]:
Also ich möchte sagen, mich hat es ein bisschen erinnert an das Geräusch, das mein Auto macht, mein Elektroauto, wenn ich es auflade. Bin ich da schon in der richtigen Richtung, Clemens?

Klemens Neubauer [00:10:55]:
Ja, es sind ja eigentlich Bauelemente in diesen elektronischen Geräten beim Elektroauto genauso verbaut wie beim Wechselrichter. Ja, dieses Surren, das verbinde ich sehr stark mit Photovoltaik-Anlagen, weil ich sehr früh, seitdem ich mit Photovoltaik arbeite, mit Freiflächenanlagen in Berührung gekommen bin Und man da eigentlich das verbindet auf der grünen Wiese Wechselrichter-Surren und dann auf der anderen Seite sind dann auch ein paar Grillen dort und das klingt gar nicht mehr ähnlich. Es hat sehr viel miteinander zu tun und bildet eine schöne Harmonie für mich. Und das ist das, wenn man mich fragt, mit welchem Geräusch verbinde ich Photovoltaik, dann ist es dieses Rühren, das erwechslere ich dann.

Barbara Aigner [00:11:44]:
Das hat sogar eine beruhigende Wirkung, so gesehen.

Klemens Neubauer [00:11:47]:
Ja, es gibt natürlich eine große Palette an Herstellern und jedes Gerät klingt anders und man würde jetzt nicht jedes Gerät vielleicht mit Grillenzirpen verbinden, Aber tatsächlich war es so, dass bei einem größeren Projekt das ganz nahe dem Grillenzirpen war und sich das für mich einfach eingebrannt hat.

Alexandra Nagy [00:12:12]:
Okay, lass mich da mal kurz nachfragen, Klemens. Würden sich Grillen auf einer Freifläche von einer Photovoltaikanlage gestört fühlen? Also findet man überhaupt Grillen neben einer Photovoltaikanlage?

Klemens Neubauer [00:12:29]:
Ganz konkret kann man sagen, dass das Thema der Doppelnutzung von solchen Flächen, das haben wir von Beginn an bei den ersten Freiflächenanlagen immer mit betrachtet. Und von diesem Projekt, von dem ich erzähle, das jetzt schon über zehn Jahre in Betrieb ist, war es auch quasi eine Art Auflage zum Monitoren, wie sie denn das verhält, weil dort Grillen schon war. Und wir haben uns das auch zu Herzen genommen und dann auch ein Stück weit zu Nutze gemacht. Wir haben gesagt, wenn wir schon monitoren müssen, können wir sie auch fotografieren und wirklich näher beobachten. Wir haben dann auch noch gezielt darauf geachtet, vom Bewirtschaftungskonzept, wann mäht man denn was, dass man immer für die Grillen oder andere Insekten und Tiere schaut, dass es immer genügend Rückzugsmöglichkeiten gibt. Das heißt, wir haben immer nur Etappen und das hat sich sehr stark bewährt. Das heißt, diese Fläche ist ein Biotop für Tiere, weil hier plötzlich jetzt Flächen dort sind, die auch Schatten spenden und nicht alles gleichermaßen eine einheitliche Fläche bildet.

Alexandra Nagy [00:13:40]:
Ja, interessant. Dann wissen wir das mit den Grillen auch, die fühlen sich auch bei euren Anlagen zu Hause und willkommen. Es klingt nicht nur so, sondern wir finden die nach wie vor dort. Jetzt zum Thema Kundenorientierung. Wir haben schon vor dem Sound auch ein bisschen gesprochen darüber. Was sind denn so die Bedürfnisse eurer Kunden? Also wo drückt bei denen der Schuh oder wo sagen sie, sie kommen mit euch in Kontakt, weil sie wollen was bei euch finden?

Klemens Neubauer [00:14:15]:
Ja, also grundsätzlich geht es die Errichtung von Photovoltaikanlagen, die nicht nur aus Paneelen bestehen. Es ist zwar jetzt das Kernelement, aber es ist eine Vielzahl an anderen Bauelementen, die dazu notwendig sind und eine doch beträchtliche Zahl an Gewerken, die hier ineinander greifen müssen. Wir als RWA Solar Solutions haben zwar jetzt nicht das Baupersonal im Haus, sondern wir agieren hier als GU, wie auch andere große Baubetriebe, die einfach alles verbinden. Also wir planen von Grund auf das Projekt von Einreichplanung bis zur Ausführungsplanung. Das sehen wir als unsere Kernaufgabe und das wollen wir dem Kunden bestmöglich abnehmen bzw. Dafür beauftragt er uns, dass er eine schlüsselfertige PV-Anlage bekommt nach seinem Bedürfnis.

Barbara Aigner [00:15:15]:
Was würdest du denn sagen, Klemens, entlang einer Customer Journey, die ihr mit einem Kunden habt, die aus unterschiedlichen Kontaktpunkten besteht, was sind denn aus deiner Sicht so die kritischen Kontaktpunkte mit euren Kunden, also wo ihr wirkliche Highlights abliefern müsst, wo Custom Experience auch spürbar werden muss, wo man sich vielleicht auch abheben muss von anderen oder Sicherheit geben muss. Gibt es da so ein, zwei Kontaktpunkte, wo du sagst, die sind wirklich erfolgskritisch, da müsste sie richtig, richtig gut sein?

Klemens Neubauer [00:15:50]:
Ja, es gibt viele, viele dieser Kontaktpunkte. Wesentlich ist immer bei entsprechenden Projektübergaben, die ja sowohl beim Auftraggeber als auch bei uns als Auftragnehmer stattfinden, weil ja das Projekt verschiedene Phasen durchläuft. Dass hier einfach bei diesen Übergaben entsprechend alle Informationen weitergegeben werden. Ja, also das sind aus meiner Sicht sehr kritische Punkte, die Informationsweitergabe sicherzustellen.

Barbara Aigner [00:16:24]:
Darf ich da noch ergänzend kurz nachfragen, welche Rolle spielt bei euch das Thema Digitalisierung? Also die Alexandra und ich, wir verwenden ganz gerne auch beim Thema Custom Experience ein Beispiel, auch aus dem Solarbereich, aber für Privathäuser in dem Fall, das heißt Sungevity. Und das ist ein Unternehmen, das eine, finden wir geniale, auch digitale Customer Journey anbietet, wo du mitunter eben auch auf Grund von Google Maps die Sonneneinstrahlung siehst und siehst, wie dann dementsprechend die Solarpanele angebracht werden sollten und, und, und. Also da sind viele durchdachte Schritte entlang der Customer Journey, komplett digital die Kunden auch durchzuführen und sie dann eben schließlich auch in den persönlichen Kontakt zu bringen. Bei euch, wie sehr spielt das Thema Digitalisierung deine Rolle?

Klemens Neubauer [00:17:15]:
Ja, spielt eine sehr große Rolle und danke, dass du das jetzt auch schon erwähnt hast, was nicht alles möglich ist und wie man die Vorlagen planen kann. Eines müssen wir nur grob unterscheiden, wenn man jetzt auf Kleinanlagen, auf Int-Küngen zugeht, dann gibt eigentlich der Auftragnehmer vor, wie das Ganze läuft und kann einen starkeren Prozess einrichten, wie er das Projekt in den Phasen weitergibt. In unserem Fall bei Großanlagen geht es einfach teilweise auch staatsnahe Betriebe, die haben Ausschreibungsverfahren, da tun wir uns sehr schwer zu sagen, aber wir machen das immer so. Das heißt, da müssen wir uns auch ein Stück weit anpassen. Das Ganze läuft natürlich digital, aber nicht immer im gleichen. In der Regel ist es so, wenn man eine PV-Anlage plant, braucht man einmal einen Plan von dem Gebäude selbst oder von der Fläche. Bestandspläne haben leider die Angewohnheit, dass sie nie ganz aktuell sind. Irgendwas ist da immer schon einmal dazugekommen oder nach der Ausführung hat man das nicht mehr genau ausgemessen und da ist nur eine Lichtkuppel dazugekommen oder weg.

Klemens Neubauer [00:18:19]:
Und dann planen wir das schön sauber, bestellen das, gehen auf die Baustelle, obwohl wir es uns auch angeschaut haben, aber irgendwas ist da. Und wir haben jetzt sehr bald erkannt, so kann das nicht weitergehen, immer dann auf der Baustelle umplanen. Wir wollen das vorher digital erfassen. Das heißt, wir haben das so eingerichtet, dass unser Projektentwickler, der jetzt nicht so tief im Engineering ist, aber der fährt zum Kundentermin schon mit der Drohne hin. Unser Engineering Team im Hintergrund hat die Flugbahnen schon vorab einprogrammiert. Das heißt, der Projektentwickler braucht jetzt kein Know-how vom Drohnenfliegen haben. Er braucht nur das Handy anstecken, die Drohne auspacken, hinstellen und auf den Startknopf drücken und die Drohne fliegt automatisch das Dach in einem Raster ab, so dass man dann ein dreidimensionales Bild hat, das in unserem Engineering Team dann verarbeitet wird. Das ist quasi die Basis, einfach mal jet planen zu können und keine Überraschungen danach zu haben.

Klemens Neubauer [00:19:22]:
Jegliche weitere Planung passiert natürlich auch mit digitalen CAD-Systemen. Da kriegen wir eine sehr saubere, solide Ertragsplanung dann auch heraus, wirklich zu sehen, wie sich der Ertrag über das ganze Jahr entwickelt und auch zusammenpasst mit dem Bedarf vom Kunden. Also diese Daten holen wir entsprechend auf und können dann auch in Zählungen abgeben, wie groß denn die Anlage für den Kunden sein soll oder wie sie eben ausgerichtet sein soll. Es ist nicht besser, eine andere Orientierung zu wählen oder einen Batteriespeicher dazu zu bauen.

Alexandra Nagy [00:19:58]:
Klemens, jetzt hast du sehr schön herausgearbeitet, wie digital ihr schon unterwegs seid. Wenn ihr euch jetzt eure Kundenbeziehung im Verlauf des Projektes anschaut, also ihr seid jetzt klassisch B2B, Anlagenbau, hört die Kundenbeziehung auf, wenn das Projekt finalisiert und übergeben wurde? Oder wie gestalten sich eure Kundenbeziehungen im Lebenszyklus eurer Anlagen? Gibt es da vielleicht auch dann noch im Nachgang Kundenservices, wenn die Anlage schon fertiggestellt ist?

Klemens Neubauer [00:20:35]:
Das hängt davon ab, für was wir beauftragt sind. Also wenn es rein die Errichtung ist und keine weiteren Betriebsdienstleistungen genutzt werden, dann hört es grundsätzlich auf, aber natürlich gibt es eine gewährleistungsfrohe Phase, es gibt möglicherweise auch Anpassungsbedarf später oder einfach weitere Projekte, die man mit dem Kunden umsetzen will. Ja, also das kann man pauschal jetzt so nicht sagen, das ist einfach unterschiedlich, aber mit dem Zeitpunkt der Fertigstellung oder Abnahme der Anlage hört in der Regel die Kundenbeziehung nicht auf.

Barbara Aigner [00:21:15]:
Schauen wir noch gerne ein bisschen in die Organisation bei euch hinein, wie ihr organisiert seid und wie ihr aufgestellt seid sozusagen. Ist es da so, dass du vielleicht sagst, ihr habt auch Dinge immer wieder probiert, aber an der einen oder anderen Stelle, da seid ihr noch nicht drüber gekommen, keine Ahnung, ob es irgendwie ein besonders kreatives Service ist oder ein Bedürfnis eines Kunden, das man gerne erfüllen wollte oder vielleicht irgendetwas anderes, wo man sagt, da sind wir doch ein paar Mal angelaufen und da sind wir noch nicht drüber gekommen über die Hürde.

Klemens Neubauer [00:21:49]:
Ja, es wäre verlogen zu sagen, dass nicht Punkte passieren, die anders sein sollten. Was wir uns zu Herzen nehmen ist, dass wir aus diesen Szenen, die auch passieren, lernt. Aber man muss auch sehrerweise dazu sagen, dass Projekte an und für sich, weil die Eigenschaft haben, dass sie immer einen anderen Hintergrund haben und dass immer irgendwas Neues am Balkon. Wir wollen trotzdem das Projekt so fertig machen, dass der Kunde am Ende des Tages zufrieden ist und eine Anlage hat, die den Qualitätsanforderungen einfach entspricht. Weil was nicht sein darf, bei Anlagen, die dann über 20 Jahre in Betrieb sind, dass man hier dann auf die Schnelle irgendwas macht, was einem dann vielleicht ein paar Jahre später auf den Kopf fällt. Also da spielen wir nicht mit, da lassen wir uns nicht drängen. Da geht es nicht nur darum, dass die Gewährleistungszeit vorbei ist, sondern wir haben einen Namen und wir haben eine Aufgabe, die wir mit Leidenschaft machen und da können wir nicht brauchen, dass nach zehn Jahren dann irgendwelche Probleme auftreten, die wir hätten sehen können.

Alexandra Nagy [00:23:03]:
Also die Langfristigkeit eurer Anlagen ist da natürlich ein ganz wichtiger Punkt, können wir uns da gut vorstellen. Wenn ich dir jetzt so zuhöre, ist noch bei mir aufgebobbt, bringt ihr auch eure Kunden untereinander in Kontakt? Weil ich kann mir jetzt vorstellen, wenn ich so eine große Betriebsanlage hätte oder Agrarfläche, was auch immer, und ich bekomme mit, dass andere sowas schon gemacht haben. Also bringt ihr Kunden untereinander auch zusammen?

Klemens Neubauer [00:23:34]:
Ja natürlich. Wir horten nicht mit unserem Wissen. Aber die Kunden sind eben doch sehr unterschiedlich von den Hintergründen und können voneinander profitieren. Die einen sind wirklich mehr in der Stromvermarktung oder Eigenerzeugung, andere brauchen einfach mehr Strom. Hier kann man einfach wirklich gut vernetzen.

Alexandra Nagy [00:23:56]:
Du Klemens, bevor wir dann auch schon langsam zum Ende kommen, Jetzt möchte ich dich aber noch einmal so ein bisschen auf den Punkt bringen zum Thema Kundenorientierung B2B. Weil wir ja oft, also Gott sei Dank ist das mittlerweile schon ein bisschen überholt, aber ich sage vor etlichen Jahren haben ja noch viele gesagt im B2B, Kundenorientierung, Customer Experience, das brauchen wir gar nicht, weil wir haben unsere technische Expertise und das reicht. Und die Kunden haben wir ohnehin, sage ich jetzt einmal so ganz salopp. Das hat sich Gott sei Dank weiterentwickelt. Du bist jetzt in einem sehr technischen Umfeld. Du bist B2B-leistig. Du hast ja auch nicht Millionen Kunden. Du hast wenige ausgesuchte Kunden mit großen Projekten, die langfristig funktionieren müssen und 20 Jahre da draußen locker Bestand haben.

Alexandra Nagy [00:24:53]:
Jetzt zum Thema Kundenorientierung. Du als Geschäftsführer der RWA Solar Solutions, Was würdest du anderen B2B-Geschäftsführern in einem technischen Umfeld mitgeben? Was sind für dich zwei, drei Punkte, wo du sagst, das macht bei euch Kundenorientierung aus?

Klemens Neubauer [00:25:14]:
Ja, Was mir persönlich ganz wichtig ist, ist, dass nicht nur ich, sondern auch das Team versteht, wer der Kunde ist und was die Hintergründe sind. Weil es nutzt mir nichts, wenn ich als Geschäftsführer das Geschäft angebahnt habe, die Kundenbeziehung angebahnt habe und dann aus dem Team heraus hier anders agiert wird. Also hier ist mir zum einen sehr wichtig Augenhöhe zu kommunizieren mit dem Kunden, aber genauso mit meinem Team, dass jeder versteht, was es geht, wo die Risiken sind, warum was, vielleicht wo heikler ist und jeder auch mit einem Stück weit Hausverstand dann agieren kann. Und ja, das pflege ich bei uns im Team, dass wir hier eine sehr flache Hierarchie haben. Natürlich ist Vorbildwirkung ein Thema, aber mir ist, wie gesagt, noch wichtiger, auf Augenhöhe zu kommunizieren. Und das ist, was in der Kundenbeziehung, glaube ich, sehr essentiell ist.

Barbara Aigner [00:26:18]:
Ganz wichtig, ja. Jetzt bist du ja nicht nur Geschäftsführer des Unternehmens, sondern selbst ja auch Kunde und erlebst ja auch Kundenbeziehungen. Hast du für unsere Hörerinnen und Hörer möglicherweise zum Abschluss noch ein besonderes Erlebnis, das du hattest, wo du Kundenorientierung par excellence erlebt hast.

Klemens Neubauer [00:26:39]:
Ja, ich habe darüber nachgedacht und mir ist kürzlich ein Erlebnis wieder in Erinnerung gerufen worden. Das war auf einem Weihnachtsmarkt und es ist Gewürze gegangen. Und ja, mir haben die Gewürze natürlich geschmeckt, die ich gerochen habe, aber noch mehr hat es mich einfach gefreut, wie der Verkäufer mir das schmackhaft gemacht hat. Mit welcher Leidenschaft er erzählt hat, wo er aufgewachsen ist und wie er in Kontakt zu den Gewürzen gekommen ist. Und dann habe ich auch noch erlebt, eine die vor mir quasi eingekauft hat, hat man gesagt, das müssen Sie auch unbedingt kostenloses gesuchen. Und ja, da muss ich echt sagen, grundsätzlich hätte ich diese Gewürze tatsächlich nicht gebraucht. Ich habe es aber nicht mit Keilerei in Verbindung gebracht, sondern es ist eine schöne Geschäftstüchtigkeit, aber mit so einer Leidenschaft dahinter. Und da fühle ich mich einfach tatsächlich auch kompetent beraten, vor dem wir erklärt haben, wie was gemacht wird.

Klemens Neubauer [00:27:44]:
Aber auch ein Stück weit einfach inspiriert. Das ist mir in Erinnerung geblieben und das hat mich gefreut. Und das würde man eigentlich oft mehr wünschen, mehr Leidenschaft von dem, der was anbietet. Und ich glaube, das wird für beide Parteien gut passen.

Barbara Aigner [00:28:02]:
Genial. Ich glaube, Alexandra, unser Herz höher schlagen, oder? Da spricht das Thema Storytelling gleich auch raus, dass wir ja auch voll Freude den Unternehmen auch weitergeben, weil das natürlich auch Bestandteil von Customer Experience ist.

Alexandra Nagy [00:28:16]:
Und was ich auch so schön finde an deinem Beispiel jetzt, Clemens, das ist nicht festgenagelt am Verkauf von Gewürzen. Das kann man, diese Leidenschaft und diese Begeisterung für sein Thema kann man sicher auch bei der Installation von PV-Anlagen einbringen. Also das ist schon etwas, was wir alle von diesem Gewürzverkäufer auch lernen können, was nicht an einer Branche hängen bleibt. Und Das finde ich jetzt ein schönes Beispiel. Also insofern wünschen wir allen heute hier, die zuhören, viel Leidenschaft und ja viel Herzblut für die eigenen Produkte und natürlich auch für die Mannschaft. Also dass der Funke überspringt und dann ja, dann steht Clemens dem Grillen-Zirpen auch nichts mehr im Wege.

Barbara Aigner [00:29:11]:
Voll, absolut. Clemens, vielen, vielen Dank, dass du zu Gast warst bei uns. Danke schön. Danke.

Klemens Neubauer [00:29:16]:
Ja, vielen Dank für die Einladung.

Alexandra Nagy [00:29:20]:
Das war's zu dieser Folge. Wenn du Lust auf noch mehr Sounds hast, dann schau doch gerne auf kunde21.com vorbei und folge uns auch auf LinkedIn. Und vielleicht geht sich ja auch eine 5-Sterne-Bewertung aus. Wir danken dir.

Barbara Aigner [00:29:33]:
Ja, und wie Kundenorientierung für unseren nächsten Gast klingt, hörst du gerne in zwei Wochen in einer weiteren Folge.